Fructosemalabsorption kann mit Depression zusammenhängen

Veröffentlicht am 27. Mai 2025 um 17:51

In der aktuellen Forschung zeigt sich zunehmend ein möglicher Zusammenhang zwischen Fructosemalabsorption und psychischen Symptomen wie Depressionen und Angstzuständen.

 

Serotonin und Tryptophan im Fokus

Bei betroffenen Personen wird häufig ein niedriger Serotoninspiegel beobachtet. Serotonin ist ein zentraler Neurotransmitter, der unter anderem Stimmungslage, Schlaf und Appetitregulation beeinflusst.

 

Eine mögliche Erklärung: Viele dieser Patienten weisen ebenfalls verminderte Tryptophanwerte auf. Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure und die Vorstufe für die körpereigene Serotoninproduktion. Ist die Tryptophanzufuhr oder -verwertung gestört, kann die Serotoninsynthese beeinträchtigt werden.

 

Heißhunger als Reaktion auf Tryptophanmangel

Ein Tryptophanmangel kann zu Heißhunger auf Süßes führen – ein kurzfristiger Versuch des Körpers, den Serotoninspiegel zu stabilisieren. Langfristig kann dieses Verhalten die Problematik jedoch zusätzlich verschärfen.

 

Mögliche Ursachen für Tryptophanmangel

Die genauen Ursachen für die niedrigen Tryptophanwerte bei Fructosemalabsorption sind bislang nicht abschließend geklärt. Diskutiert werden:

  • eine gestörte Resorption im Dünndarm, analog zur Fructoseaufnahme

  • entzündliche Prozesse im Darmmilieu, die die Tryptophanaufnahme hemmen könnten

 

Studienlage

In einer Studie von Ledochowski et al. (2001) konnte bei depressiven Patienten durch eine Reduktion fructosehaltiger Lebensmittel eine deutliche Verbesserung der Depressionssymptomatik erzielt werden.

 

Ledochowski, M., Widner, B., Murr, C., Sperner-Unterweger, B., & Fuchs, D. (2001). Fructose malabsorption is associated with decreased plasma tryptophan. Scandinavian journal of gastroenterology, 36(4), 367–371. https://doi.org/10.1080/003655201300051135

 

Siehe auch:

Maurer, A., Lieb, A., & Bongard, S. (2024). Internalizing psychological symptoms in children and adolescents with fructose malabsorption. Frontiers in psychology, 15, 1414852. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2024.1414852